Hoffen auf rechte Opposition im Westen: Moskau rechnet mit besseren Beziehungen zur EU

21. Dezember 2016

Moskau/Brüssel. Diese Aussage ging unter die Gürtellinie: der russische Botschafter bei der EU, Wladimir Tschirnow, macht kein Hehl daraus, daß Moskau mit besseren Beziehungen zur EU rechnet – nach den Wahlen in Frankreich und Deutschland im kommenden Jahr (wenn es in Berlin und Paris möglicherweise eine starke nationale Opposition bzw. in Frankreich unter Umständen eine Staatspräsidentin Marine Le Pen gibt). Er hoffe auf eine solche Entwicklung, weil die gegenwärtige Situation nicht mehr geduldet werden könne und dürfe, erklärte Tschischow am Montag im Rahmen einer Videokonferenz zwischen Moskau und Brüssel.

Wörtlich wird der Diplomat von Medien mit der Feststellung zitiert: „Die gegenwärtigen Beziehungen zwischen Rußland und der Europäischen Union sind absolut nicht normal.“ Für die Fortsetzung des Dialogs mit der EU stelle Rußland dabei keine Vorbedingungen: „Wir haben keine einzige Tür für die EU geschlossen. Der politische Dialog wird derzeit fortgesetzt, allerdings in frisierter Form.“

Tschischow zufolge sollten alle bisherigen Dialoge und Formate wiederbelebt werden, bevor ein neuer umfassender Dialog aufgenommen wird. (mü)

Ein Kommentar

  1. Peter Schulz sagt:

    Natürlich werden sich die Beziehungen zu Russland, sollten wie zu erwarten, die Nationalisten in der EU weiteren Zulauf erhalten, wieder normalisieren.

    Das Kunstkonstrukt „Europäische Union“, wird durch die starken nationalen Bewegungen so geschwächt werden, dass ihr Einfluss auf die einzelnen Länder immer weiter abnimmt.

    Das große Zittern ist in Brüssel schon weit verbreitet. Die Protagonisten dieser EU wissen ganz genau, dass sie ihre Macht nur behalten können, wenn in der EU genügend Mitgliedsstaaten von Regierungen geführt werden, denen das Wohl des eigenen Landes völlig egal ist. (Regierung Merkel).

    Übrigens muss man kein Freund Putins sein, um das unsinnige Embargo gegen Russland abzulehnen. Der wirtschaftliche Schaden, der durch solche Maßnahmen entsteht, betrifft nämlich beide Seiten.

    Auch der deutschen Wirtschaft ist ein Milliardenschaden entstanden.

    Gebracht hat das Embargo bis heute nichts. So etwas nennt man reine Machtdemonstration.

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