US-Ökonom Stiglitz: Euro-Zone zerfällt in den kommenden Jahren

7. Oktober 2016

Hamburg. Der Euro-Zone stehen schwere Zeiten, möglicherweise sogar der Zerfall bevor. Dieser Meinung ist der Wirtschafts-Nobelpreisträger Joseph Stiglitz. Er rechnet mit einem Auseinanderbrechen der Euro-Zone schon in den nächsten Jahren. Als Gründe dafür führt er mangelnde Entschlossenheit und Solidarität der Mitgliedstaaten an.

In einem Interview mit der „Welt“ sagte der US-Ökonom: „Mir macht die Geschwindigkeit Sorgen, mit der die Entscheidungen in Europa ablaufen. Die Politik einigt sich darauf, was getan werden muß, aber dann wird blockiert, getrödelt und sich Zeit gelassen.”

Nötig seien jedoch tiefgreifende Reformen wie die Schaffung einer Bankenunion oder einer gemeinsamen Einlagensicherung. Er rechne allerdings nicht mehr damit, daß Europas Politik die wankende Währungsunion langfristig retten könne. Stiglitz: „Es wird in zehn Jahren noch eine Eurozone geben, aber die Frage ist, wie sie aussehen wird. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß sie immer noch 19 Mitglieder haben wird.” Es sei schwer, zu sagen, wer dann noch dazugehören wird.

Deutschland etwa habe sich bereits damit abgefunden, daß Griechenland die Eurozone verlassen werde. Nur durch die Auflösung der Gemeinschaftswährung oder deren Spaltung in einen Nord-Euro und einen Süd-Euro könne die lahmende Wirtschaft des Kontinents wieder in Schwung gebracht werden. (mü)

 

Bildquelle: flickr/Kiefer/CC BY-SA 2.0

3 Kommentare

  1. Fackelträger sagt:

    Außerdem wird die Währung in 10 Jahren nicht mehr Euro heißen, sondern „Afro-Arabo“.

  2. jörg pyzalla sagt:

    Guten Tag und Danke für den Bericht,
    ich sehe eine gefährliche Zeit des Krieges.Meiner Wahrnehmung nach gibt es eine zu teure, elitäre Verwaltung die blockiert um Angriffe zu verschulden.
    Die Reduzierung von uns Menschen hier auf Deutschland ist falsch und Ausdruck der dummen Oberflächlichkeit. Ich als deutscher Bürger möchte mit den Griechen zusammen in einer Organisation sein und gut leben.
    Alle Nationen Europas in einem Europarat vertreten mit einer Aussenpolitik.
    Fiskalisch habe ich auch eine andere Position die Wechselkurse nähern sich zu
    1 1 Kurs.Damit fallen Zins und Steuerunterschiede…langsam…einer Finanz
    Politik zugunsten weg.
    Die Wirtschaftsstagnation kann sofort mittels gerechtem Einkommen für Banker, höhere Beamte und umweltfreundlicher Investitionsplanung zur Vollbeschäftigung
    abgewendet werden.
    jörg pyzalla

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