AfD-Fraktionsvize Enrico Komning im ZUERST!-Gespräch: „Auf dem Weg zur echten Volkspartei“

30. September 2016
AfD-Fraktionsvize Enrico Komning im ZUERST!-Gespräch: „Auf dem Weg zur echten Volkspartei“
National
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Foto: Symbolbild

Herr Komning, die AfD wurde bei den Landtagswahlen die zweitstärkste Kraft in Mecklenburg-Vorpommern. Dennoch haben viele Beobachter mehr Stimmen erwartet. Wie sehen Sie das Wahlergebnis?

Komning: Die Erwartungen waren angesichts der vergangenen Landtagswahlen sehr hoch. Dennoch müssen wir feststellen, daß wir ein grandioses Ergebnis eingefahren haben. Wir sind aus dem Stand zweitstärkste Kraft geworden, und wir haben die CDU überholt. Wir sind stärkste Oppositionskraft im Schweriner Landtag und haben damit alle Möglichkeiten, der Regierung ordentlich einzuheizen. Ich glaube auch, daß die Wahlen in Mecklenburg-Vorpommern ein gutes Stimmungsbarometer für die noch kommenden Wahlen – besonders auch für die Bundestagswahl im kommenden Jahr – sind. Unser Wahlergebnis zeigt aber auch, daß wir uns im Parteienspektrum etabliert haben. Die AfD ist kein politisches Strohfeuer, sondern auf dem besten Weg zu einer echten Volkspartei.

Auch in MV soll es zu Unregelmäßigkeiten während der Landtagswahlen 2016 gekommen sein. Was ist Ihnen bekannt bzw. was werden Sie prüfen lassen?

Komning: Zunächst muß man feststellen: Eine Wahl wird durch kleinere Unregelmäßigkeiten nicht undemokratisch oder ungültig. Wir sind alle nur Menschen, und es passieren natürlich Fehler. Problematisch wird es allerdings, wenn eine gewisse Systematik hinter diesen Unregelmäßigkeiten zu erkennen ist. In Mecklenburg-Vorpommern gab es in der Tat Fälle, die wir gerade prüfen. Ein Beispiel aus dem Landkreis Vorpommern/Rügen liegt uns vor, wo unser Direktkandidat nach Schließung der Wahllokale versucht hatte, bei der Auszählung der Stimmen dabeizu sein, was ihm allerdings nicht möglich war, da das Wahllokal verschlossen war. Hier prüfen wir die genauen Umstände, da das Verschließen des Wahllokals meiner Meinung nach noch kein Verstoß ist. Allerdings hätte er natürlich Zutritt bekommen müssen.

Allen Bürgern steht es doch frei, an der Auszählung der Stimmen als Beobachter teilzunehmen…

Komning: Genau so ist es. Jeder darf dabei zusehen, solange er den Zählvorgang nicht stört. So ist das gesetzlich geregelt.

Verschiedene Prominente – darunter Ayman Mazyek vom Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) – haben nach den Wahlen angekündigt, Mecklenburg-Vorpommern wegen des guten Abschneidens der AfD als Urlaubsland künftig zu meiden. Fürchten Sie einen Einbruch im Tourismus?

Komning: Ehrlich gesagt, mir ist ziemlich egal, wo Herr Mazyek Urlaub macht. Wir leben in einem (noch) freien Land, wo jeder seinen Urlaub dort verbringen darf, wo es ihm gefällt. Vielleicht gefallen Herrn Mazyek ja die Herkunftsstaaten muslimischer Asylbewerber, die nach Asylanerkennung „Heimaturlaub“ in ihrem Herkunftsland machen, besser als die Insel Usedom. Herr Mazyek hat offensichtlich Probleme mit den demokratischen Spielregeln. Ich habe keine Sorge, daß der Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern leiden wird – im Gegenteil. Gerade jetzt nach der Wahl verlängern viele Touristen ihren Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern wegen des sommerlichen Frühherbstes. Und es kommt noch etwas dazu: Bei uns prägen weit weniger Asylbewerber und sogenannte Flüchtlinge das Straßenbild als woanders in Deutschland. Man kann also in Mecklenburg-Vorpommern auch Urlaub vom Multikulti-Wahn der deutschen Großstädte machen.

Herr Komning, vielen Dank für das Gespräch.

Enrico Komning, geboren 1968 in Stralsund, ist stellvertretender Fraktionsvorsitzender der AfD im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern. 2014 wurde er Mitglied der AfD und war dort in den Jahren 2015 und 2016 Beisitzer im Kreisvorstand Mecklenburgische Seenplatte. 2015 wurde er Beisitzer und Justitiar im Landesvorstand. Er ist Mitglied im Landesfachausschuß „Freiheit und Recht in Sicherheit“.

Dieses exklusive Interview ist der Oktoberausgabe des Deutschen Nachrichtenmagazin ZUERST! entnommen. Weitere spannende Interviews, gut recherchierte Reportagen und Beiträge zum aktuellen politischen Zeitgeschehen finden Sie in der aktuellen Ausgabe. Werden Sie jetzt Leser der Druckausgabe von ZUERST!

3 Kommentare

  1. besseranonym sagt:

    Ich lebe im Ruhrgebiet, seit meiner Geburt. Hier fühle ich mich nicht mehr wohl. Weil ich nicht verstehen kann, was die Leute rings um mich herum reden. Denn es sind andere Sprachen. An unseren Feiertagen, auch jetzt am Tag der Deutschen Einheit, renovieren meine muslimischen Nachbarn ihr Haus. Auch an christlichen Feiertagen ist es denen egal, daß alle anderen keinen Arbeitslärm erzeugen. In Mecklenburg mache ich oft Urlaub. Es kommt mir vor, wie ein Urlaub in Deutschland. NRW, mein Bundesland, ist nicht Deutschland. Es ist irgend etwas anderes. Aber nicht meine Heimat. Sobald es mir beruflich möglich ist, möchte ich flüchten. Weg von dort, wo ich seit Geburt lebe. Ich möchte die Sprache verstehen, welche auf den Straßen gesprochen wird. Ich möchte meine abendländische, christlich geprägte Kultur leben dürfen. Wo soll ich hin?

  2. Daniel Westerwald sagt:

    Sicher, dass das, und zwar nur das, deren Ziel ist, war mir immer klar.
    Pöstchen, Kohle und die ganzen Annehmlichkeite, die man als Politiker so hat….. so in einer Position, die sich lohnt… was darstellt.

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