„AfD ist gut für die Demokratie“ – Berliner AfD-Politiker Thorsten Weiß im ZUERST!-Gespräch

23. September 2016
„AfD ist gut für die Demokratie“ – Berliner AfD-Politiker Thorsten Weiß im ZUERST!-Gespräch
National
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Foto: Symbolbild

Thorsten Weiß gilt als Nachwuchsstar der Berliner AfD. Im ZUERST!-Interview spricht er über die Abgeordnetenhauswahlen in Berlin.

Herr Weiß, mit der AfD ist in Berlin eine neue Partei ins Abgeordnetenhaus eingezogen. Viele Beobachter vergleichen den Erfolg der AfD mit dem der Piraten vor fünf Jahren – in der Hoffnung, daß auch die AfD in fünf Jahren keine politische Rolle mehr spielt…

Weiß: Es gibt sogar ehemalige Piratenpartei-Mitglieder bei uns in der AfD. Die sind natürlich nicht ohne Grund zu uns gekommen. Für mich selber wären die Piraten nie in Frage gekommen – der Name ist doch schon albern. Die AfD ist eine gutorganisierte und strukturell sehr starke Partei, die Piraten waren das nie. Die Piraten wurden zudem von Linksradikalen und autonomer Antifa unterwandert. Im Abgeordnetenhaus sah man Piraten mit „Deutschland abschaffen“-Shirts. Um es zusammenzufassen: Die Piraten sind politisch bizarr bis lächerlich und organisatorisch schwach und chaotisch. Wir sind das alles nicht.

Berlin sei das schwierigste Pflaster für alle Parteien, ist immer wieder zu hören. Viele „importieren“ ihre Kandidaten aus anderen Bundesländern nach Berlin. Wie ist es für die AfD?

Weiß: Offensichtlich fällt es uns leichter als den anderen. Das sah man schon bei den Umfragen: Innerhalb von nur einem Jahr verbesserten wir uns in den Umfragen von anfangs drei auf 15 Prozent vor den Wahlen. Natürlich ist das von Bezirk zu Bezirk unterschiedlich. Linksbürgerliche Wohlstandsbiotope können mit uns wenig anfangen, sozial schwächere Gegenden wie beispielsweise mein Wahlkreis Reinickendorf sind schon mehr auf unserer Seite. Generell kann man sagen: Dort, wo die Menschen richtig arbeiten und mit den Alltagsproblemen und -nöten selber konfrontiert sind, kommt die AfD gut an. Ich habe während des Wahlkampfes in Reinickendorf immensen Zuspruch erfahren. Übrigens bin ich geborener Berliner und kein Import!

Die AfD sei eine „Gefahr für die Demokratie“, behaupten die etablierten Parteien und die Mainstream-Medien…

Weiß: Was für ein Unsinn. Genau das Gegenteil ist richtig: Die AfD ist die Partei, die die Demokratie in Deutschland wieder stärkt. Wir sind die Partei, die unzählige frühere Nichtwähler wieder an die Wahlurnen bringt, wir steigern die Wahlbeteiligung. Im Wahlkampf hieß es immer wieder: „Endlich eine Partei, die man wählen kann!“ Für das etablierte Parteienkartell stellt die AfD natürlich eine Gefahr dar, weil sie mit diesem Kartell direkt konkurriert – und das auch noch erfolgreich. Aber das Parteienkartell ist eben nicht die Demokratie.

Der Linken-Politiker Gregor Gysi sagte vor einigen Wochen sinngemäß, daß man im Kampf gegen die AfD auch mit Angela Merkel zusammenarbeiten und sie unterstützen würde. Haben Sie damit alle gegen sich?

Weiß: (lacht) Eigentlich muß man Gysi für diese Äußerungen dankbar sein. Denn damit klärt er die Wähler auf. Linke-Wähler wissen ab jetzt ganz offiziell: Eventuell stärken sie mit ihrer Stimme die Bundeskanzlerin und deren Politik. Wer wirklich etwas gegen Merkel erreichen möchte an der Wahlurne, der kann sich nur mit einer AfD-Stimme sicher sein.

Journalisten kritisieren immer wieder, die AfD sei angeblich nur eine „Ein-Themen-Partei“. Es gehe Ihnen ausschließlich um Asyl und Einwanderung…

Weiß: Das behaupten gerade diejenigen, die uns immer nur und ausschließlich genau nach diesem Thema fragen. Die AfD wurde 2013 gegründet, damals waren die Hauptthemen die EU- und Eurokritik. Und eines darf man nicht vergessen: Die Bundesregierung und die Opposition im Bundestag haben die sogenannte Flüchtlingskrise selber zu verantworten, indem sie im letzten Jahr die Grenzen für alle geöffnet haben. Die Wähler der AfD erwarten von uns, daß wir gegen diese falsche und katastrophale Politik Opposition betreiben. Natürlich äußern wir uns zu diesem wichtigen Thema, denn gerade deswegen wurden wir gewählt. Daß das einigen Mainstream-Journalisten nicht gefällt, ist nicht unser Problem.

Herr Weiß, vielen Dank für das Gespräch.

Thorsten Weiß (32) ist der Berliner Landesvorsitzende der AfD-Jugendorganisation „Junge Alternative“, ist Mitglied im Landesvorstand der AfD Berlin und kandidierte auf Listenplatz 9 bei den Abgeordnetenhauswahlen am 18. September. Weiß wird somit in der nun bevorstehenden Legislaturperiode dem Berliner Abgeordnetenhaus als Abgeordneter der AfD-Fraktion angehören.

Dieses exklusive Interview ist der heute erschienenen Oktoberausgabe des Deutschen Nachrichtenmagazin ZUERST! entnommen. Weitere spannende Interviews, gut recherchierte Reportagen und Beiträge zum aktuellen politischen Zeitgeschehen finden Sie in der aktuellen Ausgabe. Werden Sie jetzt Leser der Druckausgabe von ZUERST!

Ein Kommentar

  1. Wolfgang S. sagt:

    Mögen die Völker erstarken! Eine sich treu bleibende und sich trotzig als rechts (volklich selbstbestimmt) bekennende AfD ist eines der zweckmäßigen, aber nicht ausreichenden Mittel dazu.
    Es werden ja Forschung, Lehre, Massenmedien und Regime des sog. Westens von Feinden der Völker betrieben. Aus Sicht der Völker ist fast immer das Gegenteil dessen richtig, was ihre Feinde behaupten. Beispiel: Die Feinde reden von freier Wirtschaft, meinen aber die Möglichkeit, sich die Freiheit zur Zinsverknechtung nehmen zu können. Die Feinde reden von Pressefreiheit, meinen aber die Möglichkeit, sich die Freiheit zu Intrigen, Links-Rechts-Spaltereien und Kriegshetze nehmen zu können.

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