Schadensbegrenzung: NATO bestreitet jedwede Beteiligung am Putschversuch in der Türkei

8. August 2016
Schadensbegrenzung: NATO bestreitet jedwede Beteiligung am Putschversuch in der Türkei
International
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Foto: Symbolbild

Brüssel. Die NATO hat erneut jedwede Beteiligung am Umsturzversuch in der Türkei zurückgewiesen. Wörtlich erklärte ein Sprecher jetzt auf Journalistenanfragen: „Die NATO spielte keine Rolle bei der Planung oder Unterstützung des Putschversuchs in der Türkei. In unserer Allianz der Demokratien ist es wichtig, daß die Streitkräfte der demokratischen Kontrolle untergeordnet sind. Der Generalsekretär hat in der Putschnacht mit dem türkischen Außenminister und am 18. Juli mit Präsident Erdogan gesprochen. Der Generalsekretär verurteilt nachdrücklich den Putschversuch und bekräftigt seine volle Unterstützung für die demokratischen Institutionen der Türkei.“

Außerdem ließ der Sprecher verlauten, die derzeit stattfindenden personellen Umbesetzungen in den türkischen Streitkräften hätten „keine Auswirkungen auf die Umsetzung von NATO-geführten Operationen und Missionen“. Die türkischen NATO-Kontingente in Afghanistan und im Kosovo erfüllten auch weiterhin ihre Aufgaben.

In Brüssel werde die Türkei nach wie vor als wichtiger NATO-Verbündeter geschätzt, der einen bedeutenden Beitrag bei der Bekämpfung der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) und bei Missionen zur Bekämpfung des Menschenhandels leiste. „Wir gehen davon aus, daß diese Unterstützung fortgesetzt wird.“ (mü)

Ein Kommentar

  1. MarcoM sagt:

    „In Brüssel werde die Türkei nach wie vor als wichtiger NATO-Verbündeter geschätzt […]“

    Wohl eher die geostrategisch wichtige Lage der Türkei, aber den türkischen Sultan schätzt man hingegen weniger. (Muss am auch nicht, wenn man geopolitisch/-strategisch denkt: weder die NATO, noch Russland muss den Sultan schätzen, um mit ihm zusammenzuarbeiten. Nur wenn eine gewissen Supermacht den eigenwilligen Sultan wegputschen möchte, dann sollte sie es besser machen.)

    „[…] der einen bedeutenden Beitrag bei der Bekämpfung der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) …“

    Das ist dan wohl wieder das typische NATO-Neusprech: Angriffskriege sind humanitäre Interventionen, islamistische Terroristen und Kopfabschneider sind Rebellen und freiheitsliebende Widerstandskämpfer, und den IS bekämpfen heißt den IS nur dort zu bekämpfen, wo man ihn nicht haben möchte, ihn und all die anderen islamistischen Terrorbanden aber immer noch im Kampf gegen den unliebsamen Assad einsetzen.

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