OMV-Konzernchef: Europa braucht „Nord Stream 2“ für seine Energiesicherheit

25. Juni 2016

Wien. In osteuropäischen Ländern wie Polen oder der Ukraine ist der Ausbau der Ostseepipeline „Nord Stream 2“ umstritten. Beide Länder sehen sich durch die Gasleitung, die von Rußland durch die Ostsee nach Deutschland führt, marginalisiert.

Demgegenüber hat jetzt der österreichische OMV-Konzernchef Rainer Seele „Nord Stream 2“ als die einzige Hoffnung Europas auf Diversifizierung seiner Gaslieferungen bezeichnet. Derzeit, so Seele, hänge alles am Gastransit über die Ukraine und die Slowakei. Seele hat eigenen Worten zufolge keinen einzelnen Kunden gesehen, der bereit wäre, zehn Prozent mehr für Gas zu bezahlen, das nicht aus Rußland kommt. Die europäischen Energiekonzerne trügen Verantwortung für die Energiesicherheit Europas.

„Nord Stream 2“ sieht zwei Pipelinestränge mit einer Gesamtkapazität von 55 Milliarden Kubikmeter Gas vor. Dem russischen Gaskonzern Gazprom sollen 50 Prozent gehören, jeweils zehn Prozent den Unternehmen BASF, E.ON, Engie, OMV und Shell. Die neue Pipeline soll neben „Nord Stream 1“ verlegt werden. Die Ukraine tritt gegen das Projekt auf, da es ihre Rolle als Transitland für russisches Gas schwächen würde. (mü)

3 Kommentare

  1. Peter Werner sagt:

    Für den Rest Europas und auch Rußland ist es durchaus wünschenswert, kleine notorisch aggressive Unruhestifter wie Polen und Ukraine zu „marginalisieren“.

  2. Der Rechner sagt:

    (mü) schreibt: „‚Nord Stream 2‘ sieht zwei Pipelinestränge mit einer Gesamtkapazität von 55 Milliarden Kubikmeter Gas vor.

    Gesamtkapazität von 55 Milliarden Kubikmeter Gas
    – pro Tag?
    – pro Woche?
    – pro Monat?
    – pro Jahr?

  3. Der Rechner sagt:

    Rolle als Transitland für russisches Gas schwächen“ heißt in Wahrheit Erpressungspotential nehmen.

    Polen und die Ukraine bilden sich ein, aufgrund ihrer geographischen Lage das Recht auf Wegezoll auf ALLE russischen Gaslieferungen zu haben, nicht nur für diejenigen, die über ihr Territorium laufen.

    Selten so gelacht.

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