Von wegen Küstenschutz: EU-Schiffe fischen erneut 2.000 „Flüchtlinge“ aus dem Mittelmeer

27. Mai 2016

Rom. Erst dieser Tage verständigten sich die EU-Außenminister auf eine Ausweitung der europäischen Mittelmeer-Mission „Sophia“, in deren Rahmen künftig auch libyische Küstengewässer von EU-Schiffen überwacht werden sollen und Tripolis Hilfe beim Aufbau einer eigenen Küstenwache geleistet werden soll.

Doch schon einen Tag später sorgen Massenaufgriffe von Boots-„Flüchtlingen“ wieder für ganz andere Schlagzeilen. Demnach haben internationale Rettungskräfte im Mittelmeer erneut rund 2.000 „Flüchtlinge“ in Sicherheit gebracht. Die Schiffe der italienischen und irischen Marine sowie der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ (MSF) leisteten allein am Montag bei 15 verschiedenen Rettungseinsätzen Hilfe, teilte Italiens Küstenwache mit. Die „Flüchtlinge“ waren auf insgesamt 14 Schlauchbooten und einem Holzboot auf dem Weg über das Mittelmeer nach Italien.

Erst unlängst hatte ein Bericht des Außenausschusses des britischen Parlaments dem EU-Engagement im Mittelmeer ein vernichtendes Zeugnis ausgestellt. Dieses trage, heißt es in dem Dokument, nicht zum Grenzschutz und zur Eindämmung der „Flüchtlings“-Ströme bei, sondern im Gegenteil zu steigenden Zahlen von Migranten, da diese auf sichere Rettung durch EU-Schiffe rechnen könnten. Die Zahlen aufgegriffener und verhafteter Schlepper seien minimal. (mü)

 

Bildquelle: Wikimedia/Irish_Defence_Forces/CC_BY_2.0

3 Kommentare

  1. Deutschsachse sagt:

    Dies Marineschiffe sind nichts anderes als Schleuser im Staatsauftrag.

  2. Lotse sagt:

    Warum werden die Wirtschaftsflüchtlinge nicht umgehend zurückgeschifft?

    Das war doch Auftrag der Bundesmarine,oder?

    Wer hat den Auftrag gegeben sich als Schlepper und Schleuser zu betätigen,denn

    nichts anderes ist das doch.

  3. Belsazar sagt:

    Alle schimpfen auf die Schlepperbanden und schicken gleichzeitig Marineschiffe um die Schlepper zu unterstützen. Ein Narr ist, wer Schlechtes dabei denkt.

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