US-Oberbefehlshaber in Europa: „NATO braucht militärisches Schengen“

16. Mai 2016
US-Oberbefehlshaber in Europa: „NATO braucht militärisches Schengen“
International
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Foto: Symbolbild

Tallinn. Der NATO geht es in Europa zu langsam. Aus Sicht des Oberbefehlshabers der US-Landstreitkräfte in Europa, Ben Hodges, brauchen die europäischen NATO-Mitgliedsländer deshalb ein Regime der beschleunigten Truppenverschiebung – eine Art „militärischer Schengen-Zone“.

Wörtlich erklärte Hodges auf einer internationalen Konferenz in der estnischen Hauptstadt Tallinn (Reval): „Wir brauchen etwas, was ich als ‚militärische Schengen-Zone’ bezeichnen würde. Derzeit braucht man eine Woche, um eine Erlaubnis zur Truppenverlegung aus Deutschland nach Polen zu erhalten. Und zwei Wochen für eine Truppenverlegung über das tschechische Territorium.“

Die Konferenz in Tallinn, benannt nach dem estnischen Ex-Präsidenten Lennart Meri, wurde am Freitagabend eröffnet. Auf der Tageesordnung stehen Themen wie die ständige Militärpräsenz der NATO im Baltikum, die Migrationskrise in Europa, die Lage in der Ukraine, der Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS)  sowie die Präsidentschaftswahlen in den USA. (mü)

4 Kommentare

  1. heiner-philip sagt:

    Das ist doch klar: die NATO will Europa zum Krieg gegen Russia vorbereiten: jedes NATO-Land soll als abhängige NATO-Einheit der US-Truppen befehligt werden können- vom Telefon aus. Der Nato-Vertrag ist völlig gegenstandslos geworden. Er ist nur mehr ein Klammer, an die sich die Mitglieder halten; die USA sehen das genau anders herum: Die NATO ist USA-Militär, die Mitglieder sind Unterabteilungen und müssen auf Zuruf den Befehlen der USA folgen.

  2. Erwin sagt:

    Zahlst du der Nato Mehrkriegsteuer, bist auch du ein Ungeheuer!

  3. Fackelträger sagt:

    Na klar brauchen wir das.

    Fehlt nur noch das Einberufungsrecht für das Pentagon, um junge deutsche/ europäische Männer jederzeit „unbürokratisch“, ohne lästige nationale Parlamente, „für die weltweite Sicherheit und Demokratie“ verpflichten zu können. So nahe wie heute waren wir der „Weltrepublik“ noch nie. Wie schön!

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