Asylanten und Arbeitsmarkt: Langzeitarbeitslose sollen bei Integration per „Jobtandem“ helfen

13. April 2016
Asylanten und Arbeitsmarkt: Langzeitarbeitslose sollen bei Integration per „Jobtandem“ helfen
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Berlin. Um Asylanten in den Arbeitsmarkt zu integrieren, sollen sie zusammen mit Langzeitarbeitslosen in sogenannten „Tandemjobs“ arbeiten. Entsprechende Pläne werden derzeit von der Bundesagentur für Arbeit geprüft.

Die Idee stammt von dem CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Pätzold. Nach seinem Plan sollen jeweils ein Langezeitarbeitsloser und ein sogenannter „Flüchtling“ gemeinsam beschäftigt werden. Dazu sollen Unternehmen sozialversicherungspflichtige Doppelarbeitsplätze schaffen. Der Plan sieht dann vor, daß beide den gleichen vollen Lohn erhalten. Der würde dem Unternehmen für ein Jahr lang zu drei Viertel als Fördergeld über die Arbeitsagentur erstattet, berichtet das Nachrichtenportal „Der Westen“. „Zwei Arbeitnehmer zum Gehalt von einer Halbtagsstelle dürften ein angemessener unternehmerischer Anreiz und Ausgleich für die zu erwartenden Startschwierigkeiten des Tandems sein“, erläuterte Pätzold gegenüber der „Berliner Morgenpost“ seine Idee.

Dem CDU-Parlamentarier zufolge haben bereits erste Unternehmen in Berlin Interesse an dem Pilotprojekt bekundet. Die Entscheidung darüber soll noch im April fallen. Man verspricht sich durch die Zweierkonstellation eine gegenseitige Unterstützung der beiden Beteiligten und die Integration der Asylanten in den Arbeitsmarkt.

Kein Wort verlor der Politiker über die Tatsache, daß Integration ein Instrument ist, das für eingebürgerte Ausländer, Nachkommen ausländischer Einwanderer oder hier legal eingereiste Ausländer gilt, aber nicht für Flüchtlinge, die ein Recht auf Asyl geltend machen. Denn nach Wegfall des Asylgrundes stünde eigentlich die Heimkehr in ihr Heimatland auf der Tagesordnung – Integration wäre bei diesem Personenkreis, den Flüchtlingen, also der völlig falsche Ansatz. (ag/sp)

4 Kommentare

  1. Mark sagt:

    Natürlich werden zu diesem Anreiz viele Unternehmer ja sagen… sie haben so gut wie keine Kosten damit. Da kann man durchaus auch mal Leute mitziehen, die man sonst eher in Ruhe lässt. Jedenfalls für eine Weile.

    Denn hinter Langzeitarbeitslosen verbergen sich oftmals Suchtkrankheiten von Typen, die eigentlich nur mehr bedingt einsetzbar sind. Oder auch mal das Vorstrafenregister rauf und runter ausprobierten.

    Denn zu Bewerbungsunterlagen gehört in sehr vielen Fällen auch ein Führungszeugnis. Irgendwie werde ich den Verdacht jetzt nicht los, daß ausländische Täter vielleicht gerade deswegen eine Art Sonderbonus im Zusammenhang mit Strafverfolgung genießen, zumal sie überaus häufig eher geringfügig bis gar nicht belangt werden.

  2. Passant sagt:

    Einst sagte Martin Luther, aus einem verzagten Arsch könne kein fröhlicher Furz kommen.
    Wie können dann aus den kranken Hirnen der MitgliederInnen der Regierungskaste und der sie (auf Händen) tragenden Blockparteien auch nur einigermaßen brauchbare Gedanken kommen?
    Schwachsinnige können eben nur Schwachsinn von sich geben.
    Die ‚Unternehmen‘, die für dieses blödsinnige Vorhaben angeblich bereits Interesse bekundet haben, wird man wohl in der auf Hochtouren laufenden Migrations-Industrie zu verorten haben.
    Ein geistig normal geschaffener und betriebswirtschaftlich ausgerichtet denkender Unternehmer kann und wird so etwas in seinem Geschäftsbetrieb nicht gebrauchen können und deshalb nicht aus ‚Jux und Dollerei beschäftigen‘.

  3. Peter Thomas sagt:

    In der sozialistischen Schule war es eines von unzähligen ideologischen Projekten, „Lernpatenschaften“ zu bilden. Idee: starke Schüle geben schwachen Nachhilfe. Schöne Sache. Funktionierte leider nicht, wie alles im Sozialismus, außer der Stasi und Angela M.s Karriere.
    Was aber ist ein „Doppelarbeitsplatz“ (DAP)? Rechnet die Firma hier damit, daß beide DAP-Inhaber mindestens 50 % der Zeit krank oder sonstwie absent sind? Müssen die beiden dann immer zusammen frühstücken, falls sie mal gleichzeitig da sind? Muß Karl auch Arabisch lernen? Eine Firma hat zwei Mechaniker-Stellen zu besetzen: Stellt sie dafür zwei „billige“ Nicht-Mechaniker ein? Super-Plan, Herr Dr. Pätzold! Leute wie Sie retten erst die CDU und dann Deutschland.

  4. Der Rechner sagt:

    Was für ein Irrsinn.

    Natürlich werden Abstauber-Geschäftsmodelle entwickelt werden, die diese „Tandems“ in anspruchslosen Beschäftigungen für exakt die Dauer der 75%igen Förderung einstellen und konkurrenzlos billig Steine klopfen oder Böden schrubben lassen.

    So werden genau diejenigen Arbeitskräfte, die bisher wenigsten in prekären Beschäftigungsverhältnissen tätig waren, mittelbar oder unmittelbar von den Förderungsobjekten aus diesen verdrängt.

    Das war bis jetzt bei allen „Förderungsmaßnahmen“ so.

    Es gibt Politiker die nichts dazulernen – dieser Martin Pätzold ist offensichtlich ein solcher.

    Früher kam derartiger Schwachsinn nur aus der Sozialdemokratie – bei der CDU gab es genug Leute mit einem Verständnis für die Funktionsweise einer Marktwirtschaft um Spinnern sofort Einhalt zu gebieten.

    In der Merkel-CDU ist aber von wirtschaftlichem Sachverstand nichts übrig geblieben.

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