Zuckerberg und die Zensur: Facebook schickt „Löschteams“ in den digitalen Einsatz

24. Januar 2016
Zuckerberg und die Zensur: Facebook schickt „Löschteams“ in den digitalen Einsatz
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Kein Gewinn für die Meinungsfreiheit: das soziale Netzwerk Facebook hat sich jetzt offiziell in die Front der Zensoren und Gesinnungswächter eingereiht. Mit mehr als einer Million Euro will das Zuckerberg-Unternehmen Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in ihren Bemühungen unterstützen, „Extremismus“ und „Haßreden“ im Netz zu bekämpfen. Der US-Konzern stellte dazu jetzt in Berlin die europaweite „Initiative für Zivilcourage Online“ vor, die Facebook zusammen mit der einschlägig bekannten Amadeu Antonio Stiftung und anderen Organisationen ins Leben gerufen hat.

Die Initiative soll nach Angaben der Initiatoren auch Extremismus-„Experten“zusammenbringen, um neue Modelle und Methoden beim Vorgehen gegen „Haß“reden im Netz zu erarbeiten. Diese sollen dann NGOs, Regierungen und Onlinediensten zur Verfügung gestellt werden.

Die derzeitige Facebook-Chefin Sheryl Sandberg erklärt, soziale Netzwerke dürften kein Ort für die Verbreitung von „Haßrede“ oder Gewaltaufrufen sein.

Dabei geht die offene Zensur von geposteten Facebook-Inhalten manchen der neuen Zensoren noch lange nicht weit genug. Für Peter Neumann vom „International Centre for the Study of Radicalisation and Political Violence“ (ICSR) kann das aktive Entfernen von Facebook-Inhalten bestenfalls ein Teil der Lösung sein. Wichtig sei auch Unterstützung der „aktiven Gegenrede“ (Counterspeech) sowie die Förderung sogenannter Graswurzel-Bewegungen, die „extremistische Ansichten“ bekämpften.

Erst letzte Woche hatte Facebook offiziell bekanntgegeben, daß es mit „Löschteams“ von Deutschland aus gegen „Haßkommentare“ vorgehen will. Die Bertelsmann-Tochter Arvato wurde beauftragt, für das soziale Netzwerk Inhalte zu überprüfen und „rassistische“ Einträge oder auch Gewaltandrohungen zu entfernen. Facebook kommt damit dem anhaltenden Drängen von Justizminister Heiko Maas (SPD) nach und hat sich formell einer von Maas ins Leben gerufenen „Taskforce“ gegen unerwünschte Inhalte in den sozialen Netzwerken angeschlossen. (mü)

5 Kommentare

  1. Deutscher Patriot sagt:

    Meinungsfreiheit??? Jaaaaaaaaaaaaa, da war doch mal was….. war das nicht in……. hach, ist das lange her……

  2. Pit sagt:

    Dann eben wechseln zu einer Plattform die das noch nicht macht-.

  3. Der Rechner sagt:

    Wer bei arse-book publiziert spottet jeder Beschreibung.

  4. Zack sagt:

    Das ist doch sehr praktikabel für die Meinungsvorgeber:
    „Wenn es ernst wird, schaltet man die Kritiker einfach ab“.
    Vorher kann man fleißig Meinungen und Daten sammeln …

  5. ole sagt:

    Ich zitiere mal: „Sie können Kritiker töten, aber nicht die Kritik“.

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