„National Review“: US-Administration sollte Assad unterstützen

11. Januar 2016
„National Review“: US-Administration sollte Assad unterstützen
International
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Foto: Symbolbild

Washington. Auch in Washington muß man unbequemen Realitäten mitunter ins Auge sehen. Eine davon ist, daß Rußland im Nahen Osten das Richtige getan hat, während die USA durch ihre jahrelange völkerrechtswidrige Interventions- und Destabilisierungspolitik in der Region einen Krisenherd nach dem anderen produziert haben.

Das konservative US-Magazin „National Review“ formuliert es schnörkellos: „Es ist verständlicherweise schwierig für die US-Regierung, öffentlich Rußland und den Iran zu unterstützen, aber das Mindeste, was wir tun könnten, wäre, eine stillschweigende Unterstützung anzubieten. Das heißt, wir sollten aufhören, ohne Unterbrechung Kritik an den Aktivitäten Rußlands in Syrien zu üben, und die obstruktiven Maßnahmen gegen Rußland stoppen.“

Es gibt aber noch zwei andere unangenehme Wahrheiten, die das US-Magazin aufführt. Die zweite: der Nahe Osten wäre insgesamt eine sicherere und stabilere Region, hätten dort etwa Saddam Hussein und Gaddafi noch immer das Sagen. Und die dritte unbequeme Wahrheit: eine realistische Außenpolitik wäre wichtiger und sinnvoller als eine idealistische. Auch deshalb sei es notwendig, nicht länger am Stuhl des syrischen Präsidenten Assad zu sägen – Assads Unterstützung sei der einzige Weg zurück zu stabilen Verhältnissen in der Region.

Überhaupt agiere die Obama-Administration in der syrischen Krisenregion nur noch als Zuschauer. Zum Schluß reibt die „National Review“ dem Weißen Haus noch einen besonders kläglichen Mißerfolg unter die Nase: nach dem peinlichen Eingeständnis des Pentagon, daß 500 Millionen Dollar für die Ausbildung „gemäßigter“ Rebellen unter dem Strich nur „vier oder fünf“ Kämpfer eingebracht hätten, sei die Hoffnung auf zuverlässige syrische Alliierte, die sowohl gegen Assad als auch gegen die IS-Terroristen zu kämpfen bereit seien, wenig realistisch. Man darf gespannt sein, inwieweit sich das Weiße Haus die Einsichten der „National Review“ zueigen macht. (mü)

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