Umkämpfter Luftraum: Türkei verletzte griechischen Luftraum 2015 bereits 1.233 mal

30. November 2015
Umkämpfter Luftraum: Türkei verletzte griechischen Luftraum 2015 bereits 1.233 mal
International
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Foto: Symbolbild

Athen. Der Abschuß eines russischen Su-24-Kampfjets durch die türkische Luftwaffe am Dienstag und die angekündigten russischen Reaktionen darauf zeitigen offenbar Folgen. Die türkische Luftwaffe hat nach Angaben aus Athen jetzt augenscheinlich aufgehört, den griechischen Luftraum zu verletzen. Früher waren türkische Jets nach Angaben des griechischen Generalstabs oft Dutzende Male täglich durch den griechischen Luftraum geflogen.

Nach dem Vorfall am Dienstag stellte Rußland in Syrien Langstrecken-Flugabwehrsysteme vom Typ S-400 auf. Wie es aus Moskau hieß, sollen die Raketen mit einer Reichweite von 400 Kilometern für die Sicherheit russischer Kampfjets am Himmel über Syrien sorgen und „alle gefährlichen Ziele vernichten“. Offenbar rechnet man in türkischen Militärkreisen damit, die russische Luftabwehr könnte auch ein Eindringen türkischer Flugzeuge in den griechischen Luftraum als aggressiven Akt werten und mit Abschuß ahnden.

Ankara hält nach wie vor an der Version fest, die abgeschossene russische Maschine sei in den türkischen Luftraum eingedrungen. Gerade in Griechenland stößt dieses Argument auf Unverständnis, denn Verletzungen des griechischen Luftraums durch türkische Kampfflugzeuge lassen sich in griechischen Medien-Berichten bis mindestens Februar 2013 zurückverfolgen.

Am Mittwoch veröffentlichte die Online-Zeitung „Politico“ die Zahl der Luftraumverletzungen durch die Türkei. Die Zeitung zitiert eine Statistik der Universität von Thessaloniki, die sich auf Zahlen des griechischen Militärs ab 2008 bezieht. Laut dieser Erhebung kam es 2014 zu insgesamt 2.244 Verletzungen des griechischen Luftraums, im Vorjahr waren es „nur“ 636 Vorfälle, im laufenden Jahr 2015 bereits 1.233. (mü)

 

Bildquelle: wikimedia/Vitaly V. Kuzmin

2 Kommentare

  1. vratko sagt:

    Nichts wie raus aus diesem „elitärem“ Club, mit solchen „Freunden“ braucht man ganz gewiss KEINE Feinde mehr!!!

  2. olli sagt:

    Wer aus der Geschichte nicht lernt, ist verflucht, dieselben Fehler immer und immer wieder noch mal zu machen.

    Nebenbei ist der letzte Türkisch russische Krieg solange nicht her, und der Krimkrieg auch nicht. Das wirkt noch bis heute nach. Folgerichtig wäre eigentlich ein Austritt Griechenlands und Serbiens aus den NATO und EU Hegemonialsphären der Wallstreet (VSA) und der City of London (VK).

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