Grenzzaun in Bulgarien stillgelegt: Ein neues Schlupfloch für illegale Zuwanderer

8. November 2015
Grenzzaun in Bulgarien stillgelegt: Ein neues Schlupfloch für illegale Zuwanderer
International
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Foto: Symbolbild

Sofia. Das ist peinlich: zwar gibt es an der bulgarisch-türkischen Grenze einen hochmodernen Kontroll- und Überwachungszaun – allerdings ist er im Augenblick fast zur Gänze außer Betrieb. „Spiegel-Online“ beruft sich auf ein internes Papier deutscher Sicherheitsbehörden, wonach das bulgarische Innenministerium schlicht und einfach den Strom für die mit Wärmebildkameras, Bewegungsmeldern und Bodenradar ausgerüstete Anlage nicht bezahlen kann.

Dieser Zustand herrscht dem Papier zufolge schon seit geraumer Zeit. Aber das ist nicht der einzige Mangel. Auch die Hälfte der Streifenwagen der Grenzpolizei soll wegen Geldmangels stillgelegt worden sein. Auf Medienanfragen räumte die bulgarische Botschaft in Berlin verklausuliert ein, „daß die bulgarische Grenze mit allen vorhandenen Möglichkeiten des Personalbestandes und der zur Verfügung stehenden Technik geschützt wird“.

Die Anlage an der Grenze zur Türkei, die die illegale Einwanderung nach Europa unterbinden soll, existiert schon seit einigen Jahren. Bulgarien hatte damit schon lange Zeit vor Ungarn eine effiziente Grenzsicherung aufgebaut, die vor einigen Jahren noch als eine der modernsten ihrer Art galt. Ohne die Sperranlage können bulgarische Grenzstreifen illegale Grenzübertritte in dem unwegsamen Gelände jedoch „in größerer Anzahl kaum verhindern“, heißt es in dem internen Papier. Schleuser stellten sich „sehr schnell auf Schwachstellen“ ein. „Im Falle Bulgariens sind diese derzeit eklatant“, heißt es in der deutschen Sicherheits-Expertise. (mü)

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