IS: Günter Wallraff wollte sich als IS-Geisel anbieten

31. Oktober 2015
IS: Günter Wallraff wollte sich als IS-Geisel anbieten
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

München. Der Journalist Günter Wallraff, der durch seine Undercover-Recherchen bekannt wurde, bei denen er zeitweise als Afrikaner verkleidet durch Deutschland zog, bot sich der US-Botschaft zum Geiselaustausch an. Er wollte so einen US-Bürger aus der Hand des IS auslösen.

Das schilderte Wallraff der „Süddeutschen Zeitung“ in einem ausführlichen Interview. Doch lehnten die US-Behörden den Plan des 73jährigen ab. Wie Wallraff sagte, geschah das aus dem Grund, da die Amerikaner keine Überlebenschancen für ihn oder den damals festgehaltenen 26jährigen US-Bürger sahen.

Wallraff selbst formulierte für den Fall des Falles, daß sein möglicher Tod einen höheren Sinn gehabt haben könnte. „Hätte man mich öffentlich massakriert, hätte es in Deutschland eventuell muslimische Jugendliche, die sich zum IS hingezogen fühlen, und für die ich wegen meiner Initiativen für Einwanderer vielleicht eine Orientierung bin, nachdenklich gemacht und sie am Ende von ihrem Entschluß abgebracht.“

Die amerikanische Geisel war im November 2014 getötet worden. Wallraff hatte sich selbst durchaus Hoffnung gemacht, diese Situation überleben zu können. „Ich habe mir ein Drittel Überlebenschancen gegeben.“ (ag)

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