Bundeswehr: Soldaten mit G36 zufrieden

16. Oktober 2015
Bundeswehr: Soldaten mit G36 zufrieden
National
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Foto: Symbolbild

Berlin. Am vergangenen Mittwoch haben mehrere Kommissionen ihre Abschlußberichte an die Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) übergeben. Eine Prüfkommission unter Leitung des ehemaligen Grünen-Abgeordneten Winfried Nachtwei kommt zu dem Ergebnis, daß einsatzerfahrenen Soldaten die im Labor festgestellten Probleme bei der Treffgenauigkeit bei großer Hitze nicht bestätigen konnten.

„Die einsatzerfahrenen Soldaten haben die Qualifizierung des G36 als Pannengewehr widerlegt“, zitiert die „Frankfurter Rundschau“ eine Prüfungskommission des Verteidigungsministeriums. Festgestellt wurde auch, daß das Gewehr kaum störanfällig sei und äußere Faktoren – wie die Windverhältnisse beim Schießen – weitaus mehr ins Gewicht fallen als Trefferabweichungen der Waffe selbst. Kein deutscher Soldat sei während des Auslandseinsatzes aufgrund technischer Defizite an seiner Waffe getötet oder gefährdet worden.

Eine andere eingesetzte Kommission rügte dagegen das Ministerium für seine Art der Zusammenarbeit mit dem schwäbischen Waffenentwickler Heckler&Koch, der fast alle Handfeuerwaffen der Bundeswehr herstellt. Ein Verdacht auf Korruption konnte zwar nicht festgestellt werden, allerdings äußerte sich die Kommission über manche der Vorgänge im Ministerium besorgt. So würden Gutachten teilweise telefonisch vergeben, ohne nachträglichen schriftlichen Beleg. Ebenfalls sei die Aktenlage unklar gewesen. So seien die der Bundeswehr in den 90er Jahren gelieferten Gewehre für 20 Jahre Nutzungsdauer konzipiert gewesen. Das Ministerium wußte das; trotzdem war erst ein Skandal nötig, um die Pläne für ein neues Gewehr zu überdenken. (vz/ag)

 

4 Kommentare

  1. Michaek Klumpert sagt:

    Das G36 ist ein Sturmgewehr. Das heißt: Kurze kontrollierte Feuerstöße. Wenn man ein Sturmgewehr verwendet wie ein Maschinengewehr, dann überhitzt es und schießt nicht mehr geradeaus. Das gilt für jedes Sturmgewehr, nicht nur für das G36. Die Anfälligkeit für Windverhältnisse ist dann eine Frage der Munition: G36 => das neue 5,56 Nato-Kleinkaliber. Ein Tischtennisball ist ja auch windanfälliger als ein Tennisball. Diese Munition zu verwenden, war allerdings keine Entscheidung des Herstellers Heckler&Koch.

    • Deutscher Patriot sagt:

      Das AK-47 (auch – bzw. besser – bekannt als Kalaschnikow) kann das aber. Sogar sehr viele Amerikaner sind begeistert von diesem Sturmgewehr.

  2. Malterre sagt:

    Dieser Kommentar entbirgt jeglicher objektiven Zusammenfassung, sowohl technischer als auch funktioneller Tatsachen, die ich, als Teilnehmer des praktischen und funktionellen Testablaufes in „reellen“ Szenarien im Jahre 98/99 in Hammelburg/Infanterieschule persönlich erlebt habe.

    Malterre/ Stabsunteroffizier

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