Putin bei den UN: „Der IS ist nicht von allein entstanden“

29. September 2015
Putin bei den UN: „Der IS ist nicht von allein entstanden“
International
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Foto: Symbolbild

New York. Der russische Präsident Putin, der derzeit bei den Vereinten Nationen für eine möglichst breite internationale Allianz gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) wirbt, hat erneut die Ursprünge der Radikal-Islamisten in Erinnerung gerufen, die derzeit weite Teile Syriens und des Irak unter ihrer Kontrolle haben. Putin zufolge ist der IS „nicht von selbst entstanden“, sondern wurde bewußt kreiert.

Der IS sei „als Waffe gegen unliebsame Regimes hochgepäppelt“ worden, sagte Putin am Montag auf der 70. UN-Vollversammlung in New York. Der IS habe zunächst ein „Aufmarschgebiet gegen Syrien und den Irak geschaffen und expandiert nun zügig in andere Regionen“, so Putin.

Nach Putins Auffassung strebt der IS die „Vorherrschaft in der islamischen Welt“ an. „Die Lage ist sehr gefährlich. Unter diesen Umständen ist es heuchlerisch, einerseits lautstark vor der Gefahr des internationalen Terrorismus zu warnen und andererseits bei den Finanzierungsquellen der Terroristen wie Drogenhandel, illegalem Öl- und Waffenhandel wegzuschauen oder auch die Extremistengruppen zu manipulieren und in den Dienst zu nehmen, um so eigene politische Ziele zu erreichen.“

Putin kritisierte damit unausgesprochen die inkonsequente Politik der USA, die sich erst im zurückliegenden Jahr darauf verstanden haben, konkurrierende („gemäßigte“) islamistische Organisationen für den Kampf gegen den IS einzuspannen – allerdings weitgehend ohne Erfolg. (mü)

Ein Kommentar

  1. A.S. sagt:

    Wladimir Putin agierte vor den „VN“ sachlich richtig, aber sehr zurückhaltend gegenüber der VSA.
    Obama griff Russland und damit Putin mit einer verlogenen und zutiefst heuchlerischen Propaganda an, in Bezug u.a. auf die Ukraine und der Präsident Russlands schlug diese Angriffe nicht zurück. Er bleibt relativ vorsichtig.
    Dies ist eine russische Tradition. Man hatte im Kreml schon immer die Nerven, den jeweiligen Gegner weit aus der Reserve zu locken und erst dann zum Gegenschlag anzutreten, wenn dieser seine Linien weit überdehnt hatte.
    In dieser Überlieferung scheint auch Wladimir Wladimirowitsch Putin zu stehen.

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