NSU-Prozeß: Anzeige gegen Pflichtverteidiger bringt Verfahren an den Rand des Scheiterns

27. Juli 2015
NSU-Prozeß: Anzeige gegen Pflichtverteidiger bringt Verfahren an den Rand des Scheiterns
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

München. Der NSU-Prozeß vor dem Oberlandesgericht (OLG) München ist um eine Facette reicher: Die Hauptangeklagte Beate Zschäpe hat ihre drei Pflichtverteidiger wegen angeblicher Verletzung der Schweigepflicht angezeigt.

Der Rechtsanwalt Mehmet Daimagüler, Vertreter der Nebenklage, hat angesichts dieser Entwicklung vor einem Platzen des Prozesses gewarnt. „Wir verhandeln unter einem Damoklesschwert“, sagte er der „Mitteldeutschen Zeitung“. „Und das Seil, an dem es hängt, wird immer dünner.“ Daimagüler fügte hinzu: „Entweder das Verfahren platzt. Oder die Gefahr einer Revision steigt. Wenn es platzt und neu aufgerollt werden muss, könnte es auch sein, daß Zschäpe aus der Untersuchungshaft entlassen werden muss. Denn eine zu lange U-Haft kann gegen die Menschenrechtskonvention verstoßen.“ (lp)

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