EU bezahlt ukrainische Gasschulden: Rechnung für den Frontwechsel kommt auf den Tisch

15. Januar 2015
EU bezahlt ukrainische Gasschulden: Rechnung für den Frontwechsel kommt auf den Tisch
International
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Foto: Symbolbild

Kiew. Immer tiefer verstrickt sich die Europäische Union finanziell in die Stabilisierung (oder was man in Brüssel dafür hält) der Ukraine. Die Anweisungen dazu kommen aus der Obama-Administration in Washington.

Die USA, an der Spitze Kriegstreiber US-Vizepräsident Joe Biden, haben handfeste militärische und ökonomische Interessen an der Ukraine und sind überdies daran interessiert, daß das Land an der Ostflanke der EU nicht zur Ruhe kommt, um jederzeit einen Krisenherd vor der Türe Rußlands am Köcheln halten zu können. Natürlich will die Obama-Regierung dieses Engagement für „Demokratie“ und „Menschenrechte“ nicht allein schultern. Deshalb mußte nun die EU in einer Blitzaktion 500 Millionen Euro an Kiew als „Kredit“ überweisen, damit die Ukrainer ihre Gasrechnungen an Moskau begleichen können.

Das Geld der EU lag nur wenige Stunden auf  den Kiewer Konten. Bereits einen Tag später überwies der staatliche ukrainische Gaskonzern Naftogaz rund 387 Millionen Dollar an den russischen Gazprom-Konzern. Damit wurden offensichtlich eine Milliarde Kubikmeter russisches Gas an Moskau bezahlt.

Seit kurzem verfügt die Obama- Administration mit der US-Investmentbankerin Natalia Jaresko sogar unmittelbar über eine eigene Amtswalterin in der ukrainischen Regierung. Die Finanzwirtschafterin wurde gleichsam als Kontrollinstanz in die ukrainische Regierung implementiert und bildet zusammen mit zwei weiteren Regierungsmitgliedern, die aus Litauen bzw. Georgien stammen, ein informelles Kontrollgremium der internationalen Finanzwelt in der Ukraine. Auch der frühere Übergangspräsident Jazeniuk war vormals in der Finanzwirtschaft tätig, ehe er nach dem Februar-Putsch 2014 als Präsidenten-Marionette gebraucht wurde.

Die Einflußnahme transatlantischer Kreise auf die Kiewer Politik mithilfe installierter Fremdimporte wie der neuen Finanzministerin Jaresko, die zu ihrer Ernennung erst eingebürgert werden mußte, ist derart unübersehbar, daß sie allmählich den Zorn der ukrainischen Öffentlichkeit auf sich zieht. Wenn sich die Krise im nach wie vor bürgerkriegsgeschüttelten Land während der kalten Wintermonate nicht erheblich verschärfen soll, werden die Europäer wohl noch manchen Scheck an die Kiewer Regierung überreichen dürfen. (ds)

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