Österreich: Tourismus-Branche leidet unter Konfrontationskurs gegen Rußland

12. Dezember 2014
Österreich: Tourismus-Branche leidet unter Konfrontationskurs gegen Rußland
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Wien. Nicht nur mehrere tausend bundesdeutsche Firmen, die bislang über hervorragende Wirtschaftskontakte nach Rußland verfügten, leiden inzwischen unter den vom Westen verhängten Sanktionen. Auch das Nachbarland Österreich ist betroffen.

In der Alpenrepublik ist es vor allem der Tourismus, der als Hauptopfer der Sanktionspolitik gegenüber Rußland in Mitleidenschaft gezogen wird. Dies belegt die Antwort auf eine parlamentarische Anfrage, die der Tourismussprecher der österreichischen Freiheitlichen, Roman Haider, an Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) gerichtet hatte. Der freiheitliche Nationalratsabgeordnete wollte vom zuständigen ÖVP-Minister unter anderem wissen, wie sich die österreichische Sanktionspolitik gegenüber Rußland im Zuge des Ukraine-Konflikts auf die Übernachtungszahlen der russischen Gäste ausgewirkt hatte. Die bis zum August 2014 vorliegenden Zahlen sind ernüchternd.

Insgesamt brach der Rußland-Markt im österreichischen Tourismus um nicht weniger als 3,7 Prozent ein. Und dies noch vor Beginn der Herbst- und Wintersaison, die von russischen Gästen traditionell gern für einen Österreich-Urlaub genutzt wird. Während man vor dem Beginn der Sanktionen im Januar und Februar 2014 noch Zuwächse von 7,9 bzw. 7,1 Prozent verzeichnen konnte, entwickelten sich die Folgemonate durchwegs außerordentlich negativ. Während man im März 2014 ein Minus von 7,1 Prozent zu verbuchen hatte, schnellte das Minus im April auf 21,1 Prozent und im Mai auf 19,7 Prozent hoch. Nach einer Stabilisierung rund um Null im Juni und Juli kam es nach neuerlichen Sanktionen zu einem Minus von 9,7 Prozent im August. Die Zahlen für September und Oktober liegen noch nicht vor, dürften aber Experten zufolge den negativen Trend bestätigen. Das am stärksten vom Rückgang betroffene Bundesland ist die Bundeshauptstadt Wien, wo bisher insgesamt 9,6 Prozent weniger Russen als Gäste zu verzeichnen sind als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. (ds)

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