11. Synode in Dresden: Die Evangelische Kirche bleibt auf strammem Linkskurs

12. Dezember 2014
11. Synode in Dresden: Die Evangelische Kirche bleibt auf strammem Linkskurs
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Dresden. Vom 6. bis 12. November 2014 fand im Dresdner Internationalen Congress Center die 7. Tagung der 11. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) statt.

Das Schwerpunktthema lautete zwar „Kommunikation des Evangeliums in der digitalen Gesellschaft“, doch beschäftigte man sich medienwirksam und intensiv auch mit der zentralen Herausforderung der bundesdeutschen Gesellschaft – dem „Kampf gegen Rechts“. So forderte die Synode auf ihrer Tagung, mehr Geld im Kampf gegen Rechtsextremismus bereitzustellen. Die derzeit von der Bundesregierung dafür bereitgestellten 30,5 Millionen Euro pro Jahr seien zu wenig. Nach dem Willen der EKD sollten 70 Millionen Euro aufgebracht werden.

Bekämpft werden sollten mit diesen finanziellen Mitteln Rechtsextremismus, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit – beziehungsweise das, was die EKD-Funktionäre dafür halten. Besonders wies das Kirchenparlament im entsprechenden Beschluß darauf hin, daß auf deutschen Straßen zuletzt „antisemitische“ Parolen skandiert worden seien. Mittlerweile, so die weitere Begründung, sei auch in der Mitte der Gesellschaft eine Zunahme islamfeindlicher Hetze zu beobachten. Deshalb müsse „menschenfeindlichen Einstellungen“ entschlossen entgegentreten werden.

Vor dem Hintergrund einer Meldung, die während der Kirchentagung publik wurde, mutet der Aufruf zum Kampf gegen „islamfeindliche Hetze“ allerdings geradezu irrational an. So wurde von der Polizei nach einer Razzia in Niederösterreich eine Gruppe von Islamisten verhaftet. Diese steht im Verdacht, systematisch Kirchen und Schulen ausgeraubt zu haben, um mit dem Erlös des Diebesgutes die Reisekosten von in Deutschland angeworbenen Dschihadisten zu finanzieren, damit sie sich in Syrien dem „Islamischen Staat“ anschließen können, um dann Kirchen zu zerstören und Christen zu massakrieren.

Auf der Tagung der Synode wurde außerdem mit 106 von 125 abgegebenen Stimmen Heinrich Bedford-Strohm zum neuen Ratsvorsitzenden der EKD gewählt. Er ist seit 2011 Landesbischof an der Spitze der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, seit November 2013 Mitglied des Rates der EKD und folgt auf Nikolaus Schneider, der am 10. November 2014 aus dem Amt geschieden war.

Von Bedford-Strohm, der seine SPD-Parteimitgliedschaft derzeit ruhen läßt, ist kein Abweichen vom politisch hyperkorrekten Kurs zu erwarten. Er kritisierte schon in der Vergangenheit die zentrale Unterbringung von Asylbewerbern und forderte mehr Engagement im Kampf gegen den „Rechtsextremismus“. 2013 verkündete er, „gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ müsse geächtet werden. Außerdem unterstützte Bedford-Strohm ein umstrittenes EKD-Familienpapier, das eine Aufwertung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften fordert. Seit 1991 ist die Mitgliederzahl der Evangelischen Kirche von mehr als 29 Millionen auf knapp 23 Millionen gefallen. (ds)

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