„Die Scharia wird auf eurem Blut errichtet“: Islamist Silvio K. droht Deutschland mit Terror

10. September 2014
„Die Scharia wird auf eurem Blut errichtet“: Islamist Silvio K. droht Deutschland mit Terror
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Damaskus/Bagdad/Berlin. Ein deutscher Islamist droht als Rache für deutsche Waffenlieferungen an kurdische Milizen, die im Irak gegen die islamistische Gruppe „Islamischer Staat“ (IS)  kämpfen, mit Racheakten.

„Die Scharia wird auf eurem Blut errichtet“, heißt es in einer Internet-Botschaft des aus Sachsen stammenden Islamisten Silvio K., wie die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ berichtet. Die plakative Drohung, die Sicherheitskreise beunruhigt, wurde über einen Propagandakanal des IS verbreitet. Eine dazugehörige Collage zeigt Deutschland als schwarze Fläche, bedeckt von islamistischen Zeichen, Blut und Feuer und umzingelt von islamistischen Kämpfern. Im Text darunter heißt es: „Eure eigenen Waffen werden gegen euch gerichtet.“ Silvio K., der vor seiner Ausreise nach Syrien in Essen lebte und in Sachsen geboren wurde, gilt als eines der führenden deutschen Sprachrohre des IS. Nach Informationen der Zeitung hat er den Treueeid auf den selbsternannten Kalifen des IS, Abu Bakr al-Baghdadi, geleistet. Er wird derzeit im Nordosten Syriens in der Provinz al-Raqqa.

Insgesamt kämpfen im Mittelmeerland Syrien rund 100.000 Rebellen gegen die syrische Armee, etwa die Hälfte davon gehörte einer britischen Studie zufolge Ende 2013 islamistischen Gruppierungen wie der “Jabhat al-Nusra” oder dem “Islamischen Staat” (vormals “Islamischer Staat im Irak und Syrien”, ISIS) an – Tendenz steigend. Finanzielle Unterstützung bekommen die Islamisten vor allem aus Saudi-Arabien, das als Verbündeter der USA an einer Schwächung des Iran interessiert ist, welcher wiederum auf der Seite Syriens und des Irak steht. Neben zahlreichen ausländischen Kämpfern vor allem aus dem arabischen Raum stammen auch rund 3.500 der kämpfenden Islamisten aus Europa. Aus Deutschland sind rund 500 Kämpfer – zumeist Personen ausländischer Abstammung, aber auch Konvertiten – nach Syrien ausgereist. Bislang etwa 40 von ihnen sind in Gefechten von der syrischen Armee, der Regierung nahestehenden Milizen, kurdischen Verbänden oder rivalisierenden islamistischen Gruppierungen getötet worden, der bekannteste von ihnen war der ehemalige U18-Fußballnationalspieler Burak Karan. Mehrere, darunter der Berliner Ex-Rapper “Deso Dogg” alias Denis Mamadou Cuspert, wurden verwundet. Inzwischen sind nach Syrien ausgereiste Islamisten aus Deutschland grenzübergreifend auch im benachbarten Irak aktiv: In mehreren Fällen sprengten sich deutsche Kämpfer des “Islamischen Staats” als Selbstmordattentäter in die Luft. Es wird befürchtet, daß in dem Konflikt weiter radikalisierte Islamisten nach ihrer Rückkehr Terroranschläge auch in Deutschland planen könnten. (lp)

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