Syrien-Konflikt: Drei Islamisten aus Deutschland bei Gefechten getötet

19. Januar 2014

Rechts im Bild: „Abu Dawud al-Almani“

Damaskus. In den vergangenen Tagen sind in Syrien offenbar mindestens drei weitere aus Deutschland ausgereiste Islamisten getötet worden.

Zwei davon waren deutsche Konvertiten, der Dritte hatte offenbar einen sogenannten Migrationshintergrund. Wie die iranische Nachrichtenagentur „Fars“ berichtet, sei „Abu Dawud al-Almani“ am Samstag bei Kämpfen im Norden Aleppos ums Leben gekommen. Ein dazugehöriges Foto zeigt die Leiche des 18-Jährigen. Einem Bericht der „Tagesschau“ zufolge war er vor zwei Jahren zum Islam konvertiert und kämpfte zuletzt für die Gruppierung „Islamischer Staat im Irak und Syrien“ (ISIS). Das Bundesinnenministerium erklärte, ihm seien die Meldungen bekannt, man bemühe sich um „Abklärung“. Außerdem wies ein Sprecher auf einen weiteren getöteten Konvertiten mit dem Kampfnamen „Uthman al-Almani“ hin, über den seit einigen Tagen entsprechende Todesmeldungen kursieren. In einschlägigen Foren wird außerdem die Meldung über den Tod eines weiteren Islamisten aus Deutschland verbreitet, der als „Abu Sulayman al-Almani“ ebenfalls in Syrien den Tod gefunden haben soll. Sofern die Angaben zutreffen, sind damit in Syrien nach Berechnungen von ZUERST! bislang 17 Islamisten aus Deutschland ums Leben gekommen.

Insgesamt kämpfen im Mittelmeerland Syrien rund 100.000 Rebellen gegen die syrische Armee, die Hälfte davon gehört einer kürzlich veröffentlichten britischen Studie zufolge islamistischen Gruppierungen wie der „Jabhat al-Nusra“ oder dem „Islamischen Staat im Irak und Syrien“ (ISIS) an, die sich zunehmend auch untereinander gegenseitig bekämpfen. Neben zahlreichen ausländischen Kämpfern vor allem aus dem arabischen Raum stammen auch rund 2.000 der Islamisten aus Mitgliedsstaaten der EU. Aus Deutschland sind rund 240 Islamisten nach Syrien ausgereist. Bislang 17 davon sind nach Berechnungen von ZUERST! in Gefechten von der syrischen Armee, von der Regierung nahestehenden Milizen oder von kurdischen Verbänden getötet worden, der bekannteste von ihnen war der ehemalige U18-Fußballnationalspieler Burak Karan. Mehrere, darunter ein Pforzheimer Islamist sowie der Berliner Ex-Rapper „Deso Dogg“ alias Denis Mamadou Cuspert, wurden verwundet. Es wird befürchtet, daß in dem Konflikt weiter radikalisierte Islamisten nach ihrer Rückkehr Terroranschläge planen könnten.

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