Syrien-Konflikt: Erneut Islamist aus Deutschland getötet – Hamburger starb im Norden des Landes

22. Dezember 2013

Zwei Panzer der syrischen Armee im Einsatz (Screenshot: YouTube/newsanna)

Hamburg/Damaskus. Erneut ist in Syrien ein aus Deutschland ausgereister Islamist getötet worden. Der Mann hatte Hamburg im Sommer verlassen.

Der 25 Jahre alte Gökhan C. ist nach Informationen des NDR-Magazins „Panorama 3“ vor wenigen Wochen im Norden Syriens ums Leben gekommen. Das bestätigte der Leiter des Hamburgischen Verfassungsschutzes. Vor seiner Ausreise im Sommer gehörte der 25-Jährige deutsche Staatsbürger offenbar der islamistischen Szene in Hamburg an und soll auch Mitglied des inzwischen verbotenen Vereins „Millatu Ibrahim“ gewesen sein. Zudem war er offenbar in der „Gefährderdatei Islamismus“ des Hamburger Landeskriminalamtes (LKA) verzeichnet.

Nach Berechnungen von ZUERST! wurden damit bislang 14 deutsche Staatsbürger oder in Deutschland lebende Personen anderer Staatsangehörigkeit bei Kämpfen mit der Armee, regierungstreuen Milizen oder kurdischen Einheiten getötet. Erst kürzlich war ein 16 Jahre alter Frankfurter türkischer Herkunft in der nordsyrischen Metropole Aleppo getötet worden.

Insgesamt kämpfen im Mittelmeerland Syrien rund 100.000 Rebellen gegen die syrische Armee, die Hälfte davon gehört einer kürzlich veröffentlichten britischen Studie zufolge islamistischen Gruppierungen wie der „Jabhat al-Nusra“ oder dem „Islamischen Staat im Irak und Syrien“ (ISIS) an. Rund 2.000 islamistische Kämpfer stammen aus Mitgliedsstaaten der EU. Aus Deutschland sind rund 240 Islamisten nach Syrien ausgereist. Bislang 14 davon sind nach Berechnungen von ZUERST! in Gefechten von der syrischen Armee, von der Regierung nahestehenden Milizen oder von kurdischen Verbänden getötet worden, der bekannteste von ihnen war der ehemalige U18-Fußballnationalspieler Burak Karan. Mehrere, darunter ein Pforzheimer Islamist sowie der Berliner Ex-Rapper „Deso Dogg“ alias Denis Mamadou Cuspert, wurden verwundet.

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