Trotz Luckes Abgrenzung: AfD-Politiker treffen UKIP-Chef Nigel Farage

6. November 2013

Die AfD-Spitze auf dem Gründungsparteitag in Berlin (v.l.n.r.): Frauke Petry, Konrad Adam, Bernd Lucke (Foto: ZUERST!-Archiv)

Brüssel. Die Distanzierung des Vorsitzenden der eurokritischen Alternative für Deutschland (AfD), Bernd Lucke, von der EU-feindlichen britischen United Kingdom Independence Party (UKIP) wird von Mitgliedern mehrerer Landesvorstände offenbar nicht mitgetragen.

Wie aus einem vom AfD-Landesverband Nordrhein-Westfalen auf Facebook verbreiteten Foto hervorgeht, reisten der stellvertretende nordrhein-westfälische Landesvorsitzende Martin E. Renner sowie einer der drei Vorsitzenden des Landesverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Steffen Wandschneider, kürzlich nach Brüssel, um sich mit dem UKIP-Vorsitzenden Nigel Farage zu treffen. Man habe ausführliche Gespräche miteinander geführt und habe „weitere Zusammenkünfte“ vereinbart, heißt es in einem kurzen Text zu dem Bild. „Das über eineinhalb Stunden dauernde Treffen war von Anfang an geprägt von der gegenseitigen Sympathie der zusammengekommenen Personen, so daß ganz schnell politische Themen und künftige politische Aktionen besprochen werden konnten“, so das Fazit.

Bereits zuvor hatten mehrere Landesverbände Kritik an Luckes Distanzierung geübt. Eine Kooperation auf EU-Ebene dürfe „nicht primär mit Parteien zustande kommen, welche am derzeitigen desolaten Zustand unseres gemeinsamen Kontinents eine wesentliche Schuld tragen“, hieß es aus Mecklenburg-Vorpommern. Auch der Landesvorsitzende der AfD in Sachsen-Anhalt, Michael Heendorf, äußerte sich ablehnend. Auf seiner Facebook-Seite schrieb Heendorf, er stehe als „Initiator und Mitbegründer der Alternative für Deutschland (…) zur UKIP“ und pflege dorthin „beste Kontakte“. Zuvor hatte Parteichef Lucke in einem Interview gesagt, er halte UKIP-Chef Nigel Farage “keineswegs” für einen idealen Partner im EU-Parlament. “Wenn es um britische Parteien geht, haben wir mehr Gemeinsamkeiten mit den Konservativen und der Labour Party”, so Lucke.

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