Mordprozeß Daniel Siefert: Angeklagter Cihan A. angeblich ausgerutscht und in Opfer geschlittert

26. September 2013

Justitia (Foto: flickr/dierk schaefer, CC BY 2.0)

Kirchweyhe/Verden. Der Angeklagte im Prozeß um den Prügelmord von Kirchweyhe, Cihan A., weist alle Schuld von sich und belastet seine Freunde. Ein wichtiger Zeuge hat angeblich Erinnerungslücken.

Wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ berichtet, verlas der Anwalt des 20-jährigen Türken am Mittwoch vor Gericht eine Stellungnahme seines Mandanten, in welcher dieser bestritt, das Opfer überhaupt geschlagen zu haben. Der Erklärung zufolge sei es sogar der Angeklagte selbst gewesen, der einen in einem Partybus entstandenen Streit habe schlichten wollen. Er habe dem 25-jährigen Lackierer Daniel Siefert geraten, möglichst schnell zu verschwinden, um weiteren Ärger zu vermeiden. In diesem Moment habe aber bereits einer seiner beiden Freunde auf den 25-Jährigen eingeschlagen.

Für seine Tritte auf den am Boden liegenden Siefert, die die Staatsanwaltschaft ihm zur Last legt, lieferte er die Begründung, er sei er auf schneeglatter Straße ins Rutschen gekommen und mit ausgestrecktem Bein in den zu diesem Zeitpunkt angeblich bereits am Boden Liegenden hineingeschlittert. Cihan A. verweigerte mündliche Angaben zur Tat selbst, schilderte aber wortreich und mitleidsheischend seinen bisherigen Lebensweg, der von mehrfachem Sitzenbleiben in der Schule, dem Verpassen eines Schulabschlusses sowie mehreren gescheiterten Anläufen für eine Berufsausbildung geprägt gewesen sei.

In das Bild einer typischen Show paßte da, daß sich ein 19-jähriger Zeuge, der die Busfahrt an jenem Abend organisiert hatte, vor Gericht an keine Details mehr erinnern wollte. Die Frage des Richters, ob er vor seiner Aussage von irgendeiner Seite unter Druck gesetzt werde, verneinte er. An den kommenden 18 Prozeßterminen sollen weitere Teilnehmer der Bustour befragt werden.

> “Ich habe das Leben gefickt”: Prozeßbeginn gegen Cihan A., den Mörder von Daniel Siefert

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