Luzern. Am 22. September stimmen die Wahlberechtigten im schweizerischen Kanton Bern im Rahmen der „Mundartinitiative“ darüber ab, ob zukünftig in Kindergärten Dialekt als Standardsprache festgelegt wird.
Auf Initiative der JSVP, der Jugendorganisation der rechts-konservativen Schweizerischen Volkspartei (SVP), soll künftig offiziell nur noch Mundart gesprochen werden. Bisher ist Hochdeutsch die Standardsprache, ein Gegenvorschlag von Regierungs- und Kantonsrat hat sich dafür ausgesprochen, beide gleichberechtigt nebeneinander zu stellen.
Die JSVP wirbt dabei mit einem Plakat für ihr Anliegen, das bei der „Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus“ auf Kritik stößt, wie die „Neue Luzerner Zeitung“ berichtet. Grund: „Das Plakatsujet zeigt eine Kopftuchträgerin, die einen Schweizer Kindergärtler ermahnt, im Unterricht gefälligst hochdeutsch zu sprechen, damit ihn die ausländische Lehrerin überhaupt erst versteht“, heißt es auf der Internetseite der JSVP.
> Direkte Demokratie: Schweizer billigen per Abstimmung verschärftes Asylrecht